Kirchenblätt'l 04/18

Limbach im Winter
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Kirchenblätt'l 04/18

Kirchgemeinden Limbach/Jocketa
Veröffentlicht von Martin Engler in An(ge)dacht · 2 August 2018
Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann, das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.    (Pred. 3,11)

Gefällt ihnen der Herbst? Ich finde es schön, wenn das Laub ganz allmählich gelb und rot wird: Die ganze Schöpfung legt noch einmal ein Festtagsgewand an. Mir gefällt das:  Es ist schön. – Schön und vergänglich, schon sieht oder ahnt man das Ende dieser Vegetationsperiode. Anfang und Ende.
Dinge, die keinen Anfang und kein Ende, haben erscheinen uns unvollkommen. Ein Physiker würde vielleicht sagen, dass unser Denken eben fest eingebunden sei in das „Raumzeitkontinuum“, aber dass es durchaus Berechnungen gibt, die darauf hinweisen, dass da mehr sein könnte. Aber nach Dietrich Bonhoeffer sollen wir Gott nicht auf die unbekannten Bereiche  beschränken, sonst machen wir ihn zum „Lückenbüßer“.  Unabhängig davon haben viele Menschen eine Sehnsucht nach Ewigkeit. Wird unsere Begrenztheit dadurch vielleicht sogar noch schmerzlicher? Eines haben wir das am Ende bleibt, so sagt die Bibel: „Es bleiben Glaube, Liebe Hoffnung …“ so schreibt Paulus ja.
Das Bewusstsein unserer Endlichkeit, unserer zeitlichen Begrenztheit, soll uns von Gott aus keine Angst machen, es ist gegeben, damit wir den  Wert der Zeit ermessen, die uns hier miteinander gegeben ist, als wundervolle Gabe und schwere Aufgabe. Die Zeit selbst ist für uns Christen etwas Kostbares, auch wenn wir auch deren Anfang und Ende nicht kennen.
Aber doch hat Gott auch eine Ahnung von Ewigkeit ins Herz gelegt: Deshalb konnte Dietrich Bonhoeffer kurz vor seiner Hinrichtung sagen: „Das ist das Ende, für mich der Anfang.“ – Ich wünsche Ihnen beides: Dass sie die Zeit auskaufen können und dass sie an den glauben können, der allein der Ewge heißt, der alles schön gemacht hat, auch die Zeit.
So ist in jedem Anbeginn das Ende nicht mehr weit, wir kommen her und gehen hin und mit uns geht die Zeit. Wir ruhen all in Gottes Hand, leb wohl auf Wiedersehn!
Ihr Pfarrer
Martin Engler



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