Kirchenblätt'l 06/19

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Kirchenblätt'l 06/19

Kirchgemeinden Limbach/Jocketa
Veröffentlicht von Martin Engler in An(ge)dacht · 2 Dezember 2019
GOTT IST TREU. (1. KOR. 1,9)
Liebe Leserinnen, liebe Leser. Vieles ändert sich, manchmal scheint es, dass wirklich „alles im Fluss“ ist, wie das ein antiker Philosoph ausgedrückt hat. Und Wilhelm Busch schrieb: „Eins, zwei, drei im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit“. Und die Scorpions sangen hoffnungsvoll: Winds of Change (Winde der Veränderung). Manchmal schwindelt mich geradezu, und wenn ich die Augen zu mache, fängt der Kopf an sich zu drehen.
Die Zeit scheint auch immer schneller zu vergehen, das sagen viele Leute, wenn man sie zu ihrem Geburtstag besucht: „Wirklich schon wieder ein Jahr?“
Es ist, als wären wir im freien Fall, und nicht zufällig redet die Bibel vom „Sündenfall“.
Aber manchmal brauchen wir doch einen festen Punkt, brauchen wir Orientierung und Halt: Eine Insel in diesem Ozean, ein festes Ufer, einen Felsen in der Brandung.
Paulus wagt es, der allgemeinen Erfahrung und den vielen Sprüchen auch in seiner Zeit, die diese ständige Beschleunigung ausdrücken etwas entgegenzusetzen: Die Treue Gottes, ist ein ruhender Pol, für ihn, ein Orientierungspunkt, an dem er die Pläne und Linien seines Lebens einnorden kann. „Gott ist treu“, das bedeutet: auf IHN können wir uns verlassen. Dadurch ist Paulus eben nicht gezwungen ständig die Windrichtung zu prüfen, dass er sein Fähnchen nach dem Wind hängen kann. Dadurch kann er entschleunigen. Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade. (Hebr.13,9)
An dieser Erfahrung können auch wir fest werden, aber nicht hart.
An die Treue Gottes appellieren wir in jedem Gebet; denn das Wort Amen und das Wort Treue hängen in der alten Sprache der Bibel, dem Hebräischen, zusammen.
Durch die Treue Gottes haben wir auch ein Vorbild für Treue und Verlässlichkeit. Einen festen Grund, auf den wir bauen können. So wie manches alte Paar, das vielleicht nebeneinander sitzt. Jeder weiß, vieles vom anderen, kann sich auf ihn verlassen. Manchmal brauchen sie gar nicht viele Worte, um zu wissen, was der andere gerade denkt.
Ihr Pfarrer
Martin Engler



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