Kirchenblätt'l 05/18

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Kirchenblätt'l 05/18

Kirchgemeinden Limbach/Jocketa
Veröffentlicht von Martin Engler in An(ge)dacht · 2 Oktober 2018
HERR ALL MEIN SEHNEN LIEGT OFFEN VOR DIR, MEIN SEUFZEN IST DIR NICHT VERBORGEN.   (Ps.38,10)

Liebe Leserinnen und Leser,
manchmal ist ein Wunsch in uns stark.  Starkes und anhaltendes  Wünschen nennen wir „Sehnen“. Manchmal ist unser Sehnen so stark, dass es beinahe wehtut.
Wir sehnen uns oft nach etwas: Nach Glück, Geborgenheit, Anerkennung, hoffentlich zuallererst, nach dem Reich Gottes, nach ihm selbst und nach seinem Heil. Wo wir das können, sollten wir unser Sehnen an Gott ausrichten: Zum Beispiel indem wir beten „Dein Reich komme!“ oder auch, wie es die ersten Christen getan haben: „Maranatha: Unser Herr komm bald!“
Wenn wir so all unser Sehnen Gott anbefehlen, dann müssen  wir nicht unter dem Sehnen leiden, sondern wir können glauben, dass es nicht ins Leere geht, sondern dass Gott es wahrnimmt. Und schon das kann uns trösten, unabhängig davon ob ER uns gibt, wonach wir uns sehnen.
Wie gesagt: Wir sollten unser Sehnen Gott anbefehlen, sonst kann es dahin kommen, dass wir nicht nur unter irgend einem Mangel leiden, sondern auch unter dem Sehnen selbst, dann wird das Sehnen  zur Sehn-Sucht.
Aber wenn wir unser Sehnen an Gott ausrichten, dann kann es sogar heilsam werden.  Es kann das Bewusstsein schärfen und wachhalten, dass Gott sich auch nach uns sehnt, wie Jesus das zum Beispiel im Gleichnis vom verlorenen Schaf ausdrückt.
Auch unser Seufzen wird von Gott nicht als überflüssiges, sinnloses und unzufriedenes Gejammer gewertet, sondern, es heißt in der Heiligen Schrift: „Der Geist vertritt uns mit unaussprechlichen Seufzern“  (Röm.8,26).
Dann kann es dahin kommen, dass nicht nur die „Lichtstrahlen von oben“ die Verbindung zum Himmel darstellen, wie in dem Bild vorne, sondern sogar unser Sehnen und Seufzen ins Gebet hineingenommen werden und so die Verbindung, die Gott in Jesus Christus hergestellt hat, in beide Richtungen durchströmt wird und offen bleibt.
Ihr Pfarrer
Martin Engler


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