Kirchenblätt'l 06-07/22

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Kirchenblätt'l 06-07/22

Kirchgemeinden Limbach/Jocketa
Veröffentlicht von Martin Engler in An(ge)dacht · 5 Juni 2022
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Durst ist gesund! Das Internet-Lexikon verrät es uns: „Durst zeigt ein existentielles Bedürfnis an“ Wenn ein Flüssigkeits-Defizit oder Salzüberschuss da ist, dann ist Durst ein Signal des gesunden Körpers. – Wenn wir dann weiterhin nichts trinken, dann wird dieser Mangel zunehmend quälend und ungesund, am Schluss tödlich: Der Durst wird immer stärker, die Sprache wird schleppend, die Reaktionen lassen nach und Schwindelgefühl tritt ein, Organe können versagen, Halluzinationen treten ein...Bei älteren Menschen betrachten manche Ärzte es als problematisch, dass dieses elementare Bedürfnis nicht mehr funktioniert: Die trinken zu wenig. - Für diejenigen, welche das wissen wollen: Etwa zwei Liter werden da empfohlen. Ganz falsch wäre es, den Durst abzustellen, etwa durstunterdrückende Pillen zu nehmen. Von einem unserem Glauben nach mindestens genauso existenziellem Bedürfnis redet der Psalm-Beter:
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott … (Ps.42,3)
Auch an dieser Stelle muss man sagen, dass auch bei diesem Durst viele Menschen nicht mehr zur Quelle gehen: Zu Gott selbst. – Sie suchen Ersatzstoffe: Drogen, Alkohol, viele werden süchtig. Andere werden abhängig von Dingen, die nicht stofflicher Natur sind: Spielsucht, oder die Sucht, eine zügellose Sexualität, die immer stärkere oder exotischere Reize braucht, zu befriedigen. Sogar all diese Süchte zeigen, dass Menschen in sich drin spüren, dass da noch etwas anderes sein müsste. Bei anderen lässt auch dieser Durst nach. All das weist darauf hin, dass unsere Seele spürt, dass da etwas ist, das wir unbedingt brauchen, vielmehr jemand: Gott. In der Sehnsucht nach ihm spüren wir, dass da ein elementares Bedürfnis ist. Ob uns das bewusst ist oder nicht: Wir brauchen ihn. Und er sehnt sich auch nach uns, und er sucht uns, das zeigt und sagt er uns durch Jesus Christus. Wo können wir diesen Durst stillen, auf eine Weise, die nicht krank macht? Ganz einfach: Indem wir zur Quelle gehen und trinken: Im Gottesdienst, in der Gemeinschaft der Gläubigen, der Kirche, im heiligen Abendmahl, beim Lesen der Bibel, im Gebet. Auch indem wir Liebe üben, anderen helfen. Indem wir einen Beitrag leisten, seine Schöpfung zu bewahren, indem wir nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit trachten.
Ihr Pfarrer
Martin Engler


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