Kirchenblätt'l 03/18

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Kirchenblätt'l 03/18

Kirchgemeinden Limbach/Jocketa
Veröffentlicht von Martin Engler in An(ge)dacht · 21 Mai 2018
Liebe Gemeinde,
Einen zynischen Witz habe ich aufgeschnappt: Zwei Planeten im Weltall unterhalten sich. Sagt der eine zum Anderen: „Du siehst schlecht aus, bist du irgendwie krank?“ „Ja“ „Was ist es denn?“ „Ich habe Mensch!“ „Ach, das hatte ich auch mal, aber tröste dich: Das geht vorbei!“
Wo Unrecht herrscht, da werden ganze Städte zerstört und verwüstet, breiten sich die Wüsten aus. Heutzutage haben Menschen das Potential, diesen wundervollen Planeten zu zerstören, sich selbst auszurotten. Man könnte jetzt denken: Dass das eine Form der Gerechtigkeit wäre. Die Menschen, die so viel Leid über die geschundene Schöpfung gebracht haben, werden vernichtet.
Das Dumme ist nur: Unrecht betrifft oft auch Unschuldige: Unbewaffnete, Frauen, Kinder, Tiere.
Als Jona nach Ninive kam dachte er, Gott würde so wie bei Sodom und Gomorrha Feuer und Schwefel regnen lassen. Aber Gott will uns nicht vernichten, sondern verwandeln. Er traut uns zu, dass wir sein Wort beherzigen:

Säet Gerechtigkeit und erntet,
nach dem Maß der Liebe!
Pflüget ein Neues, so lange es Zeit ist,
den Herrn zu suchen, bis er kommt
und Gerechtigkeit über euch regnen lässt!
(Hosea 10,12)

Da steckt auch drin, dass wir die Gerechtigkeit nicht allein herstellen müssen; denn wenn es hier heißt der „Gerechtigkeit regnen lässt“, dann ist damit das gemeint, was Gott in Jesus für uns getan hat und tut. Manchmal sind wir bereit für das Samenkorn seines Wortes, manchmal muss Gott uns aber auch um und umpflügen, wie auf dem Bild vorne. Aber wir können darauf vertrauen, dass Gott uns auch in Zeiten des schmerzlichen Umbruchs unendlich liebt.
In Jesus dem Christus ist Gott schon gekommen: Um wahres Menschsein und wahre Liebe vorzuleben. Um uns Gerechtigkeit und Liebe zu schenken, uns auch damit anzustecken, uns dazu zu befähigen, so dass wir nicht etwa nur Liebe empfangen (das aber auch), sondern auch schenken und weitergeben können. Bis er wiederkommt.
Wenn wir uns an sein Wort halten, dann kann das Umgekehrte geschehen, dass wir Menschen, nicht diese Erde zerstören, sondern neues Land kultivieren, Wüsten in Gärten verwandeln. Gott traut es uns zu; und er will uns eben nicht vernichten und durch bessere Wesen, etwa durch Engel ersetzen, sondern erst einmal uns verwandeln, uns verändern: zum Guten. Die Wüste in uns mit seinem Wasser netzen. Das tut er aber nicht etwa magisch, sondern durch sein Wort: Sein Wort das uns Mut und Vertrauen zuspricht und uns zum Handeln einlädt. Ich grüße Sie ganz herzlich und wünsche Ihnen und mir, dass der Regen der Gerechtigkeit unsere Felder netzen möge.
Ihr Pfarrer
Martin Engler


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