Kirchenblätt'l 02-03/22

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Kirchenblätt'l 02-03/22

Kirchgemeinden Limbach/Jocketa
Veröffentlicht von Martin Engler in An(ge)dacht · 31 Januar 2022
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ein guter Tipp: Nichts in sich hineinfressen! Wer sich nicht wehrt lebt verkehrt. - Und, ganz klar: Auch als Christen dürfen wir uns wehren. Auch wenn Jesus sagt: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm auch die linke hin“, so zeigen wir, wenn wir das tun, dem Aggressor dadurch: „Du hast mir wehgetan. Willst du das wirklich?“ – So zu handeln, das kann schon eine Weise sein, sich zu wehren, aber auch zu deeskalieren.
Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz sagt in seinem Buch: ‚Das sogenannte Böse‘, dass Aggression (Zorn) auch eine Energiequelle sein kann, beziehungsweise,dass Zorn auch eine biologische Funktion haben kann. Wir müssen nicht alles in uns hineinfressen. Aber auch umgekehrt: Der Zorn kann sich festfressen. Das Synonym für Zorn: ‚Wut‘ kommt vom Namen des germanischen Gottes Wodan und spätestens diese Tatsache zeigt, dass Zorn und Wut nicht einfach irgendwelche Gefühle sind, sondern dass wir, wenn es uns nicht gelingt, Wut und Zorn zu begrenzen, wir uns in Gefahr begeben, dass uns Wut durchaus von Gott trennen kann, wenn wir uns von ihr beherrschen lassen. Deshalb gibt Paulus uns den klaren Tipp: Lass die Sonne nicht über deinem Zorn untergehen. So wie Paulus das gesagt hat, wird klar, dass es auch berechtigten Zorn gibt, dass es jedenfalls nicht immer gelingt jeden Zorn zu unterdrücken. Aber wenn wir uns in der Welt umschauen und all Vergeltungsaktionen und Kriege anschauen, die manchmal aus einem kleinen Streit entstanden sind, dann merken wir, was für eine zerstörerische geistliche Macht dem Zorn und dem Hass innewohnt. Und der Widersacher lacht sich ins Fäustchen, wenn er sieht, wie rückhaltlos sich Menschen ihrem Zorn manchmal hingeben.
Darum rät uns Paulus, dem Zorn eine enge Grenze zu setzen, nicht zuzulassen, dass er sich bei uns einnistet oder gar wohnlich einrichtet, dass wir ihn keinesfalls bei uns übernachten lassen, dass wir ihn gar nicht erst ‚ausbrüten‘.
Darum:
Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.
Eph. 4,26
Ihr Pfarrer
Martin Engler


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