Kirchenblätt'l 01/20

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Kirchenblätt'l 01/20

Kirchgemeinden Limbach/Jocketa
Veröffentlicht von Martin Engler in An(ge)dacht · 29 Januar 2020


Liebe Leserinnen, liebe Leser, - was ist der Mensch wert? Gut die Rohstoffe, die Elemente unseres Körpers sind günstig zu haben. Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff, etwas Eisen, Stickstoff und einige andere Substanzen. Dann gibt es da das Wort Humankapital, was etwas verkürzt ausgedrückt den Profit beschreibt, den ein kluger Arbeitgeber aus unserem Wissen und Können erwirtschaften kann. Kopfgeld oder Lösegeldforderungen übersteigen oft alle Vorstellungen heute und die Ablösesummen, die manche Vereine beim Fußball oder bei anderen Sportarten bezahlen, sprengen immer wieder Grenzen. Das „Kopfgeld für die Ergreifung von Jesus Christus“, das dem Judas bezahlt wurde, betrug dreißig Silberlinge. Es erscheint dagegen beinahe „billig“; denn die dreißig Silberlinge, wären heute gerade mal zehntausend Euro wert. Aber manchen Menschen sind wir noch viel mehr wert und wir haben einen Wert, der sich nicht mit Geld aufwiegen lässt. – Und egal ob es solche Menschen gibt, die jede Summe für uns bezahlen würden oder nicht, Gott hat für uns noch einen viel höheren Preis bezahlt: Er hat in Jesus Christus den Tod auf sich genommen, damit wir leben können, wahrhaft leben. Man könnte jetzt fragen, warum wir überhaupt „erkauft werden“ mussten. – Weil wir ohne Gott nicht richtig frei sein können, weil wir in Abhängigkeit der Sünde geraten sind. Denn Sünde, das bedeutet von Gott abgesondert sein, von Gott getrennt sein. Und all die Tatsünden all die schrecklichen Dinge, die Menschen manchmal einander antun sind die Folge davon. Und die Verbindung zu Gott konnten und können wir aus eigener Kraft nicht wiederherstellen. Was will uns die Bibel damit sagen? – Es ist zum einen die klare Zusage, dass wir in den Augen Gottes unvorstellbar wertvoll sind. Zum anderen verbindet Paulus damit die Warnung, dass wir uns nicht in Abhängigkeit begeben sollen, auch nicht von Menschen: „Ihr seid teuer erkauft, werdet nicht der Menschen Knechte.“ – Ist das denkbar, auch heute noch? Die Sklaverei ist doch längst abgeschafft! Natürlich, und dennoch geschieht es auch heute noch, dass wir unser ganzes Leben danach ausrichten, was andere erwarten, dass wir vieles tun, um Leuten zu gefallen, um bei ihnen eine höhere Wertschätzung zu erlangen, um gut anzukommen oder um Widerstand aus dem Weg zu gehen. – Das soll nach Gottes Plan nicht so sein, sondern wir sollen so leben, dass wir unsere Bestimmung erfüllen und diese ist die Liebe. Wie Franziskus es ausgedrückt hat: Nicht dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe! Ich wünsche Ihnen, dass Sie diesen Wert, den Sie in den Augen Gottes haben, immer wieder spüren, und auch anderen sagen und zeigen, dass sie wertvoll sind.

Ihr Pfarrer
Martin Engler



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